Calcutta Auf dem Weg nach Kalkutta erwischte uns wieder voll der Monsun. Wieder waren Brücken weggeschwemmt und Strassen unpassierbar. Kurz vor der Stadtgrenze nutzten ein paar Jugendliche eine überflutete Unterführung, um sich einige Rupien zu verdienen, indem sie Autos, die im Wasser abgesoffen waren, ins Trockene schoben. Mit durchnässtem Gepäck, das die Reise im Kofferraum nicht gut überstand, kamen wir aber doch schließlich in Kalkutta an. |
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Im Vorfeld hatten wir viel Negatives über Kalkutta gehört und gelesen. Umso überraschter waren wir, über die vielen Grünanlagen und Parks, die wir hier vorfanden. |
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So konnten wir zum Beispiel einige ruhige Stunden im Stadtpark genießen. Der Maidan-Park ist übrigens einer der größten städtischen Parkanlagen der Welt. Im Gegensatz zu dem sonst vorherrschenden Straßenlärm, war es hier wunderbar ruhig und wir hörten nur die Vögel zwitschern. Doch schon am Ausgangs des Parks wurden wir wieder von Lärm überflutet. Lustig fanden wir das "Public Urinal", das vom Lions-Club gestiftet worden ist. Ob dieser elitäre Verein wohl weis, an welch heruntergekommenen "Bauwerk" sein Name steht? Unser nächster Weg führte uns mit einem Taxi zum größten Kali-Tempel von Indien. |
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Er ist ein wichtiger hinduistischer Wallfahrtsort in Zusammenhang mit Kali-Ghat. Nachdem wir den Gegenverkehr in Form einer riesigen Schafsherd (Opfertiere?) mitten in der Stadt abgewartet hatten, befanden wir uns vor dem Tempel. Am Eingang ließ sich noch nicht erahnen, was wir im Inneren vorfinden würden. Hunderte von Menschen, der durchdringende Geruch von Blut und an jeder Opferstätte abgeschlagene Köpfe von Schafen und Ziegen umhüllt von Millionen Fliegen. Allzu lang blieben wir hier nicht - dazu waren unsere Mägen dann doch zu empfindlich. |
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Nach den für uns erschütternden Eindrücken im Kali-Tempel beruhigten wir unsere Nerven bei einer Besichtigung des Victoria-Memorials. Dieses Bauwerk, ganz aus weißem Marmor, ist der Stolz von Kalkutta. Während andere Kolonialbauten und Statuen umbenannt wurden, sind Versuche, das Victoria-Memorial umzubenennen, bisher gescheitert. Die Popularität der Königin Victoria (1819 - 1901), nach der das Denkmal
benannt wurde, scheint ungebrochen. Leider fehlte uns die Zeit, die unzähligen weiteren Sehenswürdigkeiten Kalkuttas aufzusuchen. So begnügten wir uns noch mit einem Spaziergang über die dem Hotel nahe gelegenen Straßen bevor am Abend unser Zug abfuhr. |
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